Bockpalast Festival 2022
Schnell ins Haus – unter die Dusche. Man gut, das ich den Abend vorher meine benötigte Ausrüstung vorbereitet habe.
Es ist 19.30 Uhr – ich bin zu spät. Das Festival Bockpalast fing 19 Uhr an.
Gegen 20 Uhr bin ich angekommen. Trotz einer gemeinsamen Ein und Ausfahrt, kamen wir zügig voran und haben auf den mehr als ausreichenden Parkplatz eine feine Stellfläche gefunden.
Auf dem kleinen Festivalgelände wurden wir von einem riesigen Holzgerahmten Eingang begrüßt. Die Band – Damn!Escape spielte schon auf. Mir prallte feinste Kick-Ass-Rock ans Ohr. Natürlich musste ich sofort an die Bühne. (Keine gute Idee, wie sich später herausstellte)
Ich packte meine Equipment aus und setzte paar Testshoots an. Zwei bis drei Shots und ich hatte meine Einstellungen gefunden.
- ISO Automatik – Max. Bis 6400.
- Blende ziemlich offen. 1.8 – maximal 5.6 (auf mein 85mm)
- Belichtungszeit lag zwischen 1/400 – 1/100
Autofokus arbeitet gut, da auf der Bühne genug Licht ankam um hohe Kontraste zu zeichnen. Das ist der Nachteil, das diese wunderbare Kamera Lumix S1, nur mit Kontrastautofokus daher kommt. Dafür hat sie weitaus andere Vorteile. Gerade die s1 mit der geringeren Auflösung ist Ideal für solche Events. Die große Schwester S1R bekommt bei solchen Lichtverhältnissen das große ISO Rauschen. Klar, die packt ja auch fast doppelt soviel Pixel auf denselben Sensor.
Noch war vor der großen Bühne reichlich Platz für uns Fotografen. Einige Kollegen waren schon im Gefecht und lichteten ab, was die Kamera hergab. Schon wurden die letzten 3 Songs von Damn!Escape angekündigt. Zeit für mich, schnell noch einige Fotos mitzunehmen.
Während die Band abbaute, ging es nahtlos auf der kleinen Bühne, einem umgebauten alten Zirkuswagen, mit Wise-Men-Sing weiter. Mit ihrem handmade Rock´n ´Pop trafen die die vier Jungs jeden Geschmack.
Nun bekam ich Durst und musste mir den Weg durch den mittlerweile eng befüllten Platz, zum Stand mit den Getränkemarken erkämpfen. Nach der Erfrischung wollte ich wieder an die große Bühne, wo in der Zwischenzeit die Band Ella & The Jambrothers aufgebaut und eingesetzt haben. Das war nur nicht so leicht. Der Platz war mittlerweile voll, durch gute Laune und/oder dem Genuss von feinem Bier, fanden sich tanzende Menschen jeden Alters vor der Bühne wieder. Aus den Lautsprechern drang die kräftige soulige Stimme von „Ella“- Michaela Senger an unsere Ohren. Die Band ist bekannt für originellen Coversongs aus Pop-Rock-Soul-Funk-Jazz. Zurecht. Wiedererkennungswert und dennoch immer etwas eigenes unverwechselbares in den Songs. Ella & the Jambrothers haben die Messlatte an Stimmungsvolle Musik sehr hochgelegt. Nach drei Zugaben musste die Band dann doch die Bühne frei machen.
Während Wise-Men-Sing auf der kleinen Bühne, den umgebauten Zirkuswagen bedenklich zum wackeln brachten, lichtete sich der Platz vor der groß0en Bühne. Die Chance nutzte ich, um mich zu positionieren, da ich wusste, das ich sonst nie wieder nach vorne gekommen wäre, bei dem nächsten Act. Ich hörte den klängen von Wise-Men-Sing zu und musste feststellen, das die Band sich sehr gut vorbereitet hat. Denn es wurde Rock und Reggae gespielt. Ein tolles Hand in Handspiel. Die Menge wurde schon regelrecht Heiß. Um mich herum immer dichter. Mit dem Blick auf die große Bühne wunderte mich das nicht mehr. Da waren sie. ReggaeDemmi. Die Leute neben mir. Hinter mir — alle flippten aus, als wären die Beatles persönlich vor Ort.
Dann ging es los. Verdammt, der Bass hat mir fast die Beine weggerissen. Die Jungs und Maria haben sofort bei 200% losgelegt. Und soviel sei gesagt, sie haben es wirklich noch einmal gesteigert und es geschafft, das bei Ihren Ska Einlagen, der gesamte Bockpalast vor lauter tanzenden Jungs und Mädels, Frauen und Männer, Jung und Alt, erzitterte. Was für ein Druck ReggaeDemmi auf der Bühne hochhalten. Pure Adrenalin. Sehr schön, das sie auch ein Song von der neuen Platte gespielt haben.
Für mich war hier der Abend leider zu Ende. Die letzte Band konnte ich nicht mit erleben, vielleicht das nächste mal.
Mittlerweile war es 1.30 Uhr. Ich musste mein Auto suchen gehen. Vorbei an den friedlich, sitzenden Ersthelfern, welche hoffe ich eine ruhige Nacht hatten. Es waren alle guter Laune und jeder lechzte nach Festival. Da gehörten Eskalationen nicht auf ein Event.
Ich war zufrieden und fuhr mit einem lächeln im Gesicht und pfeifenden Ohren nach Heim.